Bei jeder bedrohlichen Blutung an einer Extremität, also an Arm oder Bein, muß ein Druckverband angelegt werden. Eine Blutung gilt dann als bedrohlich, wenn sie sehr stark blutet oder nach zehn Minuten von selbst nicht zum Stillstand kommt. (Bitte warten Sie nicht zehn Minuten ab, bevor Sie bei einer starken Blutung Hilfe leisten.)
Bei einer Arm- oder Beinverletzung können tiefergelegene Blutgefäße beschädigt sein.
Der Druckverband drückt diese Gefäße zusammen und stoppt so die Blutung.
Legen Sie den Betroffenen auf den Boden. Halten Sie wenn möglich die betroffene Extremität nach oben. Sorgen Sie dafür, dass ein Notruf abgesetzt wird. Wenn keine weitere Person verfügbar ist, rufen Sie nach dem Anlegen des Druckverbandes die Notrufnummer an.
So stellen Sie einen Druckverband her:
1. Ziehen Sie sich Einmalhandschuhe an. Diese Maßnahme dient der eignen Sicherheit.
2. Legen Sie sich mindestens drei Kompressen, ein Dreieckstuch und ein Verbandspäckchen bereit.
3. Stellen Sie aus dem Dreieckstuch eine Dreieckskrawatte her.
4. Öffnen Sie die Kompressen und legen Sie sie auf die Wunde.
5. Legen Sie die Mitte der Dreieckskrawatte über die Verletzung.
6. Führen Sie das Dreieckstuch auf die Rückseite des Armes oder Beines und überkreuzen Sie das Tuch. Führen Sie es nach oben zurück.
7. Legen Sie das geschlossene Verbandspäckchen direkt über die Wunde.
8. Verknoten Sie das Dreieckstuch über Wunde und Verbandspäckchen.
9. Ziehen Sie den Knoten zu. Der Druck vom Knoten wird durch das Verbandspäckchen auf die Wunde übertragen. Dadurch verschließen sich die verletzten Gefäße.
10. Prüfen Sie, ob Sie zu fest gezogen haben: Wenn sich die Hand oder der Fuß blau färben und kalt werden, lockern Sie den Verband etwas.
Wenn Sie kein Verbandspäckchen zur Hand haben, suchen Sie ein anderes Druckpolster. Grundsätzlich können Sie Gegenstände wie verpackte Tempotaschentücher oder volle Zigarettenschachteln verwenden. Anstelle einer Dreieckskrawatte improvisieren Sie mit einem Schal.